Aktualisiert: 11.05.2008

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Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland
Rudolf Steiner - Zweig in Mannheim

          

Kurzbericht
vom Jubiläum “ 100 Jahre Anthroposophie in Mannheim” am Sonntag, den 10. Februar 2008        Fotos finden Sie hier: Galerie

Etwa hundert Festbesucher trafen sich um 15 Uhr im Rudolf Steiner-Haus Mannheim, um den festlichen Nachmittag mitzuerleben, darunter die Kreis- vorsitzende der SPD, Helen Heberer, Frau Messmer vom Arbeitszentrum Frankfurt, sowie etliche Vertreter der umliegenden Zweige und befreundeter Einrichtungen.
Nach Begrüßung der Festgäste durch Günter Landmann gab Ernst Prappacher eine Einführung in das von ihm eigens für den Festakt komponierte Quartett für Streicher, das durch die Musiker Abraham Bravo (1.Violine), Erika Schuberth (2.Violine), Hans-Georg Kaune (Bratsche) und Dorothea Strasburger (Cello) brillant aufgeführt wurde und großen Beifall fand.
Die Historie des Zweiges schilderte Ernst Schuberth mit den Schwerpunkten des Wirkens von Helene Röchling, geb. Lanz und Pfarrer Paul Klein, der viele Jahre an der neu erbauten Christuskirche wirkte und im westlichen Pfarrhaus einen Raum für die Zweigversammlungen einrichtete. Ihr “Tat-Christen- tum” verband sie und führte zu einer starken sozialen Wirksamkeit. Rudolf Steiner war etliche Male zu Vorträgen in Mannheim und führte auch die Gründung des Mannheimer Zweiges 1908 durch. 1919 gründete Helene Röchling einen eigenen Zweig, dem Rudolf Steiner den auch heute verwendeten Zweigspruch übergab. Als 1935 das Wirken der Anthroposophischen Gesellschaft durch die Nationalsozialisten verboten wurde, gab es vier Zweige und zahlreiche Arbeitsgruppen. Durch den 1937 nach Mannheim gekommenen Priester der Christengemeinschaft Carl Stegmann wurde geheim die Arbeit weitergeführt, was schliesslich 1941 mit einer Gefängnisstrafe geahndet wurde. Bereits 1945 konnte aber die Arbeit wieder neu beginnen. 1961 wurden auf Anregung von Carl Stegmann die inzwischen entstandenen zwei Zweige zum 100’sten Geburtstag von Rudolf Steiner im Rudolf Steiner-Zweig vereinigt. Er fand unter Wilhelm Zimmermann in einer Eigentumswohnung in der Richard-Wagner-Str. 26 ein neues Domizil. 2003 gelang insbesondere durch das Engagement von Benediktus Hardorp der Bau des Rudolf Steiner-Hauses in der Zielstraße 26a.

Nach der Pause begrüsste Hannelore Blume die zahlreich hinzugekommenen Waldorfschüler. Die zweite Klasse der Odilienschule trug als erste ihren Morgenspruch vor, die achte Klasse sang dann ein feierliches Te Deum und die Schüler der zweiten Klasse der Interkulturellen Waldorfschule intonierten danach mit munteren Gesten das Knäblein auf dem Eis. Herzlicher Applaus dankte für die gelungen Darbietungen.
Anschliessend gab es die Grußworte des Arbeits- zentrums Frankfurt, verschiedener Zweige, der Freien Hochschule, von den Waldorfschulen, der Naturata und der Christengemeinschaft - mit kleinen Geschenken und guten Wünschen für den Mannheimer Zweig .
Bert Net von der Mannheimer Waldorfschule schloß diesen Part mit zwei feierlich vorgetragenen Spruchworten ab.
In der Abendpause war dann Gelegenheit, beim Imbiss, den Gabriele Müller und Melitta Heißler in schöner Weise arrangiert hatten, mit Bekannten und Freunden zu plaudern, Neuigkeiten auszutauschen und die Festinhalte zu bewegen. Hierfür boten das Atelier im Obergeschoss des Rudolf Steiner- Hauses und der Bibliotheksraum ein ansprechend gestaltetes Ambiente.
Den mit Spannung erwarteten Festvortrag orientierte Benediktus Hardorp an der Thematik von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er schilderte, wie die Vergangenheit erinnerbar vorgestellt werden kann, die Zukunft aber in den unbewusst wirkenden Impulsen uns entgegenkommt und nicht in gleicher Weise durch das vorstellende Denken erfasst werden kann. In der Gegenwart begegnen sich der erinnerbare Vergangenheitsstrom und der aus der Zukunft herein wirkende Willensstrom. Zwei entgegengesetzte, qualitativ unterschiedliche Zeitströme gelangen so in den Blick - eine Sicht, die gerade auch für die Entwicklung des Zweiges von Bedeutung ist: Welche Impulse leben in uns und drängen auf der Grundlage des Geleisteten zur Verwirklichung?
Gegen 21.30 Uhr fand der Festtag mit einem herzlichen Dank an alle Beitragende und Gäste seinen harmonischen Abschluss. (landm)

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